Eurokrise, Weltuntergang und griechische Debakel

Wie war denn das so ungefähr vor 80 Jahren? Der erste Weltkrieg war vorbei, die Weimarer Republik ließ sich leicht schleppend an, mußte hohe Reparaturzahlungen nach dem WK1 in Kauf nehmen und hielten sich so mittelprächtig an den globalen Vorreiter der neoliberalen Welt, den USA, ran.
Jeder hatte Arbeit, wollte selbständig werden, expandieren und einfach gut und wohlverdienend leben. In Amerika ein Bild, das an der Richtigkeit des Kapitalismus keinen Zweifel aufkommen lies. Allen ging es gut, jeder kaufte sich ein Auto, konsumierte die neue Vielfalt in der Medienlandschaft und freute sich am allgemeinen Aufschwung. Alles florierte, kein Wunder, lag die Konkurrenz Europa ja in Schutt und Asche und man war auf der ganzen Welt die führende Macht. Doch dann kam ein Schock, die Börse kollabierte und die Menschen verloren das Vertrauen in den Amerikanischen Bankensektor. Alle wollten sich ihr Erspartes auszahlen lassen und das, wissen wir heute, bringt Banken im Allgemeinen in Bedrängnis.
Damals wie heute, wussten die Amis einen guten Trick, wie sie sich selbst über die Runden bringen und die Wirtschaft wieder ankurbeln konnten. Sie mussten ihr Problem auslagern, jemand anderem umhängen. Damals waren es die europäischen Staaten, in die Amerika ziemlich viel ihres Wohlstandes investierten, allen voran Deutschland. Kurzerhand zog man diese Investitionen zurück und kittete so das amerikanische Bankengefüge wieder zusammen, mit dem kleinen Nebeneffekt, dass die deutsche Wirtschaft zu leiden begann und das Kapital zunehmend vermisste. Begonnen hat es mit den kleinen Firmen, Selbständigen, Handwerkern etc. Sie wollten arbeiten, wollten in den Wohlstand schweben, doch zunehmend weniger Menschen konnten sich ihre Dienste leisten. Immer weniger Kaufkraft war vorhanden, um die Wirtschaft in Schwung zu halten.  Und was macht der Staat am besten in einer solchen Situation: Richtig SPAREN! Ein Sparpaket nach dem anderen wurde abgeschlossen, die Bevölkerung von der Notwendigkeit überzeugt,  einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten, um eine Leistung nach der anderen gebracht und zu Lohnverzicht und Kurzarbeit genötigt.
Wie eine Kettenreaktion kippte ein Steinchen nach dem anderen um, die ersten die pleite gingen und sich täglich nur noch ums Essen sorgen konnten rissen die nächsten, deren Arbeit sie konsumierten mit und langsam gingen auch die Großen bankrott. Arbeitslosigkeit machte sich breit. Hunger und Armut. Und damit der Missmut der Menschen, der Wunsch die Schuldigen zu finden und die Geissel der Armut wieder loszubekommen. Das war der Nährboden, auf dem ein NS Regime wachsen und jene Ausmaße erreichen konnte, die es letztendlich hatte.

Denken wir an die heutige Situation, finden wir einige Parallelen. Es ist wieder der Bankensektor, der auf wackeligen Beinen steht und der dem Rest der Welt und Wirtschaft das Geld absaugt. Denkt man an die Immobilienkrise in den US wurde und werden wieder Probleme und Zahlungsunfähigkeiten der amerikanischen Banke auf den Rest der Welt abgewältz und treiben Staaten wie Island, die zugegebenermassen ziemlich dämlich investiert haben, in den Staatsbankrott. Ratingagenturen sorgen für mehr Cash am Markt, in dem sie durch völlig willkürliches, politisch motiviertes Raten die Raten für Kredite in die Höhe treiben. Die europäischen Banken nötigen per Lobbying die EU zu Subventionierungen und Zuschüssen. Dafür muss der Staat sparen.  Ein Sparpaket nach dem anderen wird abgeschlossen, die Bevölkerung von der Notwendigkeit überzeugt, einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten, um eine Leistung nach der anderen gebracht und zu Lohnverzicht und Kurzarbeit genötigt. Ups, das hab ich jetzt von oben kopiert… passt aber gut. In Griechenland hat die Bevölkerung nichts mehr.

Das Video auf Weltnetz.tv zeichnet die dramatischen Zustände in Griechenland auf, die immer schlimmer zu werden scheinen. Vor allem: Wie soll Griechenland da wieder raus kommen? Wie soll je ein Land, das kaputtgespart wird, wieder zu wirtschaftlicher Kraft kommen? Richtig, gar nicht.
Wieso investieren wir Milliarden und Abermilliarden in den Bankensektor? Was soll das bringen? 80% der Menschen heutzutage haben keine Ersparnisse, keine Aktien oder griechische Anleihen. Den Griechen hilft das garantiert nichts. Das einzige, was den Greichen selbst abgeht, ist ein vernünftiges Einkommen. Der Staat hat sich zu hoch verschuldet, kann diese Zahlungen nicht mehr bedienen und versucht diese Last mit Einsparungen wettzumachen. Der Banksektor ist das Inkassobüro, sorgt sich um seine Aussenstände, verliert aber gänzlich den Bezug zur Realwelt. Im Moment machen die Banken Griechenland kaputt. Und wir schauen zu.

Aber wobei und warum? Worauf warten wir? Dass die Bedingungen derart schlecht für die Menschen werden, bis wieder mal eine radikale Fraktion das Ruder übernimmt? Ohnehin spürt man in ganz Europa einen deutlichen Rechtsruck, auch in Österreich hat der liebe H.C. Strache in Wien ein äußerst bedenkliches Ergebnis als zweitstärkste Partei eingefahren. Je schlechter es den Menschen eines Landes geht, desto eher haben solche Kräfte eine Chance. Warum Geschichte nochmals wiederholen, wenn es keine schöne war. Warum Konflikte  künstlich produzieren, wo genug für alle da ist und niemand ausgegrenzt werden muss.

Warum einen Krieg riskieren?

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