Ein Gemüsiges Abenteuer

Ständig erreichen uns Horror Schlagzeilen über das schlechte Essen heutzutage, über nicht fair gehandelte Nahrungsmittel, über manipulierte Nahrungsmittel, über Werbelügen, über billiges, nachhaltig wertloses Essen. Vor lauter Wahnsinn und NoGos um uns herum werden wir alle entweder taub und blind, weil komplett ohnmächtig oder einfach nur wütend. Wir wissen, dass einzelne Konzerne sich mit viel Marketing und massenhaft Fehlinformationen auf unsere Kosten bereichern, dennoch gehen wir weiterhin zum Billa, Hofer oder Zielpunkt. Wir essen weiterhin, wenn es schnell gehen muss beim Mäcplastic, trinken zuckerhaltige Getränke, essen Kinderbuenos oder Kindermilchschnitten, Ziniminis und Frosties, Kelloggs und Nestlé…. Warum? Alles wegen der Suggestionskraft der Werbung? Der allgemein herrschenden Fehlinformation, (oder gar keine Information)? Alles wegen schlechter Gewohnheiten? Aus Zeitgründen? Aufgrund fehlender Alternativen…?

Ich persönlich denke nicht, dass alles von einem Moment auf den anderen geändert werden kann, auch denke ich nicht, dass wir ohne die Haupttäter in Sachen „Profit, koste es, was es wolle“ China und USA wirklich so schnell einen grossen Unterschied werden machen können auf der Weltbühne des Lebensmittelhandels und der Nahrungsgewohnheiten der Menschheit. Dennoch ist Ohnmacht ein grausliches Gefühl und vor Allem ein lähmendes. Das soll so nicht sein. Nicht mit mir. Ein Umdenken ist der Anfang. Also, einer der ersten Schritte, die ich Zuhause gesetzt habe, war das kleine Gemüsekistl. 1x pro Woche, um 18€ – 21€ (variiert), frei Haus geliefert. Es sind auch Informationen dabei, die erläutern woher welche Lebensmittel kommen. In dem Gemüsekistl vom Adamah kann man für relativ wenig Geld nachhaltig wertvolle  und saisonelle Lebensmittel aus der Umgebung kaufen. Manchmal kommt dann etwas ins Kistl, was Mann/ Frau davor nie wirklich gesehen hat, geschweige denn verkocht. Das ist dann der Überraschungseffekt. Das Abenteuer besteht dann darin im Internet nach Rezepten zu suchen, um diese unbekannten „GemüseDings“ zu verkochen.

Die arbeitende Frau, bzw der arbeitende Mann braucht natürlich dann fürs Vorbereiten des Abendessens, statt einer schnellen halben Stunde, gut eine beschäftigte Stunde bis 1 ½ Std, dennoch zahlt es sich aus. Bei mir helfen die Kinder mit. Nicht immer, muss ich gestehen, aber oft. Sie schneiden mit, sie lernen welches Gemüse wie schmeckt (Bäh-Effekt manchmal inklusive). Es ist für die ganze Familie ein Erlebnis. ☺ Wir haben letztens die Erfahrung gemacht, dass wir kein Kurkuma mögen… dafür wurde die Schwarzwurzelsauce sehr gut angenommen. Was mache ich mit dem vielen Kraut? Was fange ich an mit all dem Salat? Tipp: Kraut statt Zwiebeln benützen. Extrem gesund und extrem schmackhaft. Einfach klein schneiden und glasieren. Passt super in jeder Bolognesesauce z.B. Auch Kistl-Stil wechseln ist nicht schlecht. Mal ein Käse Kistl, mal ein Gemüse Kistl. Ein simples eMail oder ein Anruf genügt, sogar am Wochenende, wie ich aus Erfahrung weiß, und die Bestellung wird ganz nach meinen Wünschen geändert.

Der Biohof Adamah liegt mitten im Marchfeld, unweit von Wien und bewirtschaftet 90 Ha Ackerfelder. Dieser Biohof ist ganz schön emsig. Fruchtfolge und Anbauabstände werden genauso beachtet wie der Verzicht auf Chemikalien und die Umstrukturierung auf ökologische Energieformen. Das ist jedoch bei Weitem noch nicht alles. Sie beliefern ganz Wien und Umgebung mit den unterschiedlichen Kistln. Käse, Fisch, Gemüse… Speiseöle, Tee, Gewürze, alles mit nachvollziehbaren Herkunftswegen und Möglichkeiten eines Besuchs. Es wird dort viel produziert und gestaltet, jedoch bauen sie nicht alles selbst an, sondern haben Partner und Lieferanten, die allesamt aufgeführt und beschrieben werden. Ich konnte es kaum glauben, als ich bei einem Prospekt, welcher meinem Biokistl beilag über den Traubenanbau einer alten Freundin von mir lesen konnte die in Sizilien lebt und biologische Landwirtschaft betreibt. Ich wusste nicht, dass sie mit dem Adamah Biohof kooperierte. Das freute mich.
Das St. Josef in der Zollergasse 26, in 1070 Wien wird zum Beispiel auch vom Adamah Biohof beliefert. Das „Josef“, wie man im siebten Wiener Bezirk so sagt, mag etwas teurer sein, das Essen ist jedoch hervorragend; schmeckt gut und tut gut.

Unsere Macht liegt in unserer Kaufkraft. Diese Verantwortung sollten wir nicht gedankenlos abgeben, sondern einsetzen. Ohne uns kann kein Konzern dem Bauern weit unter dem Preis seine Milch abkaufen oder ihn zwingen genmanipulierte Samen zu pflanzen. Wir sind die OttoNormalVerbraucher und wir bestimmen, was verkauft wird. Wir sind nämlich die Nachfrage. In diesem Sinne, guten Appetit!
http://www.adamah.at/unsere-produkte.html

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