Es ist vorbei – endlich – Nationalratswahl 2013 – And the winner is…..

Alea iacta est… die Würfel sind gefallen. Oft nicht ganz so, wie sich das so mancher von uns (und auch von unseren Politikern) erhofft hat, aber jetzt ists fix. Und wie fix… es bleibt genau alles beim Alten und zwingend notwendige Veränderungen stehen nicht an. Die große Koalition behält die Absolute und aus Orange wird Rosa. Der Strache ein bisserl stärker, die Koalition ein bisserl schwächer., soweit so gut…
hcstracheZumindest ist der penetrante Wahlkampf vorbei. Es grenzt wahrlich schon an Belästigung, wenn Hc „Bumsti“ für unser Land kämpft und „Unsere Leut zuerst“ brüllt und das Nächstenliebe nennt, wobei spannend, dass niemand mault, wenn er nur die Hälfte der Bevölkerung anspricht…. „Damit meine ich unsere Östereicher“, seit wann sind wir denn nicht mehr geschlechtsneutral in der Politik?
— Mein CMS hat mich soeben gefragt, wie ich Straches Bild ausrichten soll… rechts natürlich 🙂 —
Mit seinem Wahlkampf konnte Strache immerhin merklich zulegen und sorgt für ein Raunen, zumindest in der eher boboistisch Links angehauchten Personengruppe, in der ich mich meist bewege. Ich denke aber, es war weder der Überagende Wahlkampf der FPÖ noch die unglaublich gute Parteiprogramm der Neos, die beiden Parteien zum Wählerzuwachs verhalf. Vielmehr müssten sie sich bei den Großparteien und deren unfähigen Vorsitzenden bedanken, dass diese Politik mehr oder weniger abgestraft wird.
Die NEOS sind ja eigentlich die  „ÖVP für Bobos“ und  diese Rolle konnten sie auch gut ausnutzen . Die ÖVP hat in Wien katastrophale Ergebnisse erzielt, nur die Innere Stadt und Hietzing sind schwarz, wobei die nichtmal Kandidaten bräuchten um in diesen Bezirke zu gewinnen, sind schwarz, waren schwarz und werden es immer bleiben (ok, vielleicht irgendwann mal nicht mehr). Bei den NEOS darf man da schon gespannter sein, denn das Modell kennen wir bereits in Form des LIFs. Auch damals war ja Haselsteiner aktiv, doch die Partei ging nach kurzem Achtungserfolg sang und klanglos wieder unter. Ich denke, dass die NEOS vor allem durch die Wienschlappe profitieren konnten, da sie in allen vormals eher schwarzen Bezirken besonders stark vertreten sind. Auch jetzt im 1. und 14. Bezirk, also den verbelibenden Schwarzen haben die Neos mit 16 und 12 Prozent einen besonders hohen Anteil erringen können.
Grüne bleiben konstant, das ist für mich als bekennenden Grünwähler zunächst mal ernüchternd, aber gleichzeitig auch gut. In Wien ist mit dem 18. Bezirk ein weiterer „Grün“ geworden, die Mariahilferstrasse hat nicht wie prognostiziert die Wähler in Scharen zu den anderen Parteien getrieben, der 6te und 7te sind weiterhin Grünhochburgen und das ist gut so.

spindelmannDie rotschwarze super-kooperativen „Reform-Partnerschaft“ in der Steiermark haben den Großparteien den größten Verlust einfahren lassen und die Steiermark sogleich blau werden lassen. Auch hier denke ich nicht, dass die FPÖ so großartige Wahlarbeit geleistet hat, sondern dass die Bevölkerung die Unfähigkeit unserer derzeitigen Politik abstraft. Somit folgt die Steiermark Kärnten als Bundesland zum Fremdschämen, nachdem Kärnten erst letztes Jahr vom Haidermythos befreit wurde…

Nun was bleibt noch zu sagen….
Die zwei Hauptprotagonisten, hier im Bild links, machen sich zum Kapserl. In unserer Regierung gin die letzten Jahre nichts weiter, es ist beinahe so wie in den grünen Werbespots, ein Kindergarten, wie jedes Elt es kennt. Ich wars nicht, der hat angefangen, ich kann nix dafür… elendiglich. Mit einer sicheren Hand und Weltoffenheit hat das gar nichts zu tun und die Wähler haben dies auch so kundgetan. Die Angst vor allem vor einer erneuten Blaukoalition hat das Ergebnis noch so ausfallen lassen, dass die Beiden Koalitionspartner sich gegenseitig auf die Schulter klopfen können und es mit einem blauen Auge gut sein lassen können, solange sie sich auf eine Koaltion wieder einigen, was bei der ÖVP nicht so ganz sicher wäre. Sie haben immer als kleiner Koalitionspartner verloren und müßten schon mal krass von ihrem „Bewahrer“-Kurs abkommen, um da eine Trendwende einzuläuten.

Fazit dieser Wahl für mich persönlich:

Die große Koalition wird uns die nächsten 5 Jahre (sofern sie keinen grobe Unfug treiben) weiter langweilen und mit Regungslosigkeit und EU-Hörigkeit nerven. Die Grünen werden ihren Kampf gegen Korruption und Freunderlwirtschaft weiterkämpfen, auch da würde ein paar neuen Themen und Gesichter gut tun. Die NEOS springen von Null auf  Parlament und sie müssen sich nun gut abgrenzen von der ÖVP um nicht wieder auf Null zu springen in der nächsten Wahl. Frank bleibt Frank und ohne Frank verpufft das TS im nix, die Partei zeigt, dass man nur genug Geld in der Politik versenken muss, um ins Parlament zu kommen. Dass das Parteiprogramm genau nix heißt und Frankies Ansichten teilweise haarsträubend sind, versprechen, dass die Partei mit dem schwindenen Desinteresse eines nicht erfolgreichen Stronachs ebenso wie der Geldfluss ins Nirvana gehen werden. BZÖ ist passé, außer in Kärnten, aber das wird auch nicht lange halten. Wenn Bucher gehen sollte, bleibt ohnedies keiner mehr übrig. Gewinnen konnte Strache, ob mir verständlich oder nicht, offensichtlich herrscht große Verzweiflung und Politikverdrossenheit in Österreich. Ich hoffe nur, dass nicht irgendjemand (Spindelegger) auf die Idee kommt, eine flotte Dreierkoalition durchzuboxen, das tut weder der ÖVP gut noch Österreich.

Der wirkliche Wahlsieger war nicht die FPÖ!

Last but not least wurde der unschlagbare Wahlsieger völlig unter, und das als stimmenstärkste Fraktion. Die Nichtwähler können sich über 2stellige Zuwachsraten freuen und schaffen es von 21% 1998 auf beachtliche 34% dieses Jahr. Wenn der Trend so weiter geht und geht, dann können wir 2018 auf eine Absolute Mehrheit der Nichtwähler hoffen und auf eine Alleinregierung. Ich kanns verstehen, der Wahlkampf hat mich mehr als genervt, Inhalte sind gar nicht zur Sprache gekommen, „konkrete“ Ansätze Null, sondern ein leidliches Spiel aus Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen und darauf hat kein Wähler Bock. Ich auch nicht

 

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