Interessenvertretungen in Verbindung mit Massenmedien und Fehlinformation. EM geht also nicht vor die Hunde – und die Wahrheit auch nicht.
Bezugnehmend auf die Massentötung von Hunden in der Ukraine im Zusammenhang mit der EM wurden viele Worte geschrieben und viele Meinungen kund getan. Bilder bewegen. Das Bild der hingerichteten Welpen wurde verbreitet und kommentiert. Filterlos hat berichtet. http://filterlos.net/news/vor-die-hunde-geht-die-em-2012-nicht-zensuren-bei-facebook/543
Nun kam auf der Seite von Kobuk http://www.kobuk.at/ ein sehr kritischer Bericht über dieses Thema heraus. Bündig wird darin berichtet, dass das Thema der Strassenhunde bereits lange vor der EM da war und wie damit Internetpropaganda von Seiten bestimmter Politiker und v.a. der Tageszeitung „Die Krone“ gemacht wurde.
Folgender Satz ist für mich ausschlaggebend: „(…) Das soll nichts entschuldigen, was mit den Tieren passiert. Aber man sollte die Umstände kennen, bevor man über andere Menschen und ganze Länder urteilt.“
Ja. Absolut richtig. Die Situation der Strassenhunde ist keine Neue, und sicher keine Schöne. Weder für Mensch noch für Tier. Für mich ist die Tötung der Hunde nichts anderes als eine grausame kosmetische Säuberung, eine Symptombekämpfung. Woher kommen diese Hunde? Dieses Problem ist in vielen Staaten vorhanden. Mexico, Brasilien, Kolumbien, Portugal und nicht zuletzt Rumänien und die Ukraine. Wie gehen diese Länder damit um? Wieso scheint das Niemanden zu interessieren?
Die EM und ihre Sponsoren, welche auf eine sauberes Image pochen geben einem das richtige Rampenlicht, um darauf öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen – oder eben um zielgerichtete Medienwirksamkeit im eigenen Interesse zu erreichen. Die Krone gibt vollkommen bewusst falsche Berichterstattungen heraus (überrascht das noch wen?), Politiker nutzen die Gunst der Stunde um sich bei Wählern einzu“kaufen“ (DAS überrascht nun wirklich niemanden mehr) und wir Leser und Konsumenten saugen alles auf, regen uns auf und postulieren Meinungen, die in Wirklichkeit schon gefärbt oder manipuliert wurden. Wir merken es nicht mal. Ja, in mir verursacht das eine gewisse Wut. Wieder einmal.
Auf der anderen Seite, bewegen solche Bilder (welche im Fall der Welpen und noch anderer gezeigten armen Hunde bekannterweise nicht mal aus der Ukraine stammen), sie regen etwas im Menschen und in weiterer folge zum Denken an. Was ist dort los? Wie kann so etwas passieren? Weiters fühlen wir uns bemüssigt unsere Sympathien zu verteilen. Politikern und Zeitungen unser Interesse und unser Wohlwollen zu bekunden. Unsere Stimme zu schenken, unser Geld zu spenden. Lasset uns nicht dumm und gedankenlos Informationen und Bilder, sowie Nahrung und Gesetze oder Bildung und Meinungen konsumieren und in Kauf nehmen. Ich meine nicht, dass die Gravitationstheorie von Newton in Frage gestellt werden soll oder ähnliches. Nein, ich meine kritisches Verhalten in allen Belangen. Auch in der Annahme von Theorien, Reportagen und Informationen. Warum wird welche Information wie weitergegeben? Ich meine, dass unser Konsumverhalten uns extrem manipulierbar und vorausschaubar macht und demnach geändert und umgedacht gehört. Nachrichten werden so platziert, dass wir auf eine bestimmte Weise agieren sollen und agieren. So im öffentlich rechtlichen Radio und Fernseher wie in den meist von Konzernen abhängigen Nachrichtenmedien.

Ich möchte nicht, dass die Tiere so getötet werden. Ich möchte auf solche Themen eingehen und mir meine Meinung bilden dürfen. Ich möchte dass verändert wird, ich möchte z.B. herausfinden wie es zu so einer Plage kommt und ich möchte, dass Konzepte durch die jeweiligen Länder und Verantwortliche erarbeitet werden um Herr (oder Dame) der Lage zu werden.
Geld bewegt. Vor der EM und ihrer Werbemaginerie hat sich niemand, von einer Handvoll Tierschützer abgesehen um diese Tiere gekümmert – die Gefahren, die von ihnen ausgehen, das erbärmliche Leben, das sie führen oder das grausame Ende, das ihnen zugefügt wird – die Ukraine ebensowenig.
Nun ist die EM da. Nun ist ein Thema da, die richtigen Rahmenbedingungen und das interessierte Publikum. Propaganda wurde gemacht, Zeitungen wurden verkauft, Internetpages mit Text gefühlt, an deren Seiten Werbebanner für viel Geld laufen und Leser waren da, um all das zu konsumieren.
Der Umgang mit Tier- und Umweltschutz, sowie mit Menschenrechte und Informationsfreiheit verlangt ein Umdenken und zwar ein radikales.
Wir werden täglich mit Informationen und Fehlinformationen, Suggestion und Werbung bombardiert, und das in einem Ausmass, der einen weder den Überblick bewahren lässt, noch wirklich Raum für eine eigene Meinung lässt. Durch Photoshop bearbeitete Bilder und Plagiate sind kaum erkennbar und verändern subtil unsere Wahrnehmung.
Nein. Ich will das nicht.
Themen aufzeigen und nach Lösungsansätze verlangen. Das will ich. Unabhängig von den meist Profitgeleiteten Interessen Einzelner.