Amy Winehouse ist tot

Gestern sitz ich noch spätabends im Sapa, meinem Lieblingsasiaten, treff ich eine Bekannte, die da meint : „Weißt schon, die Amy Winehouse ist tot….“.
Waaaaaas Amy Winehouse?? Warum? Was is passiert?

Nun, sad but true, Sie ist wirklich gestorben, im Alter von nur 27 Jahren woran auch immer. Warum auch immer. Die Medienmaschinerie wird uns schon bald die Hintergründe und genaue Todesursache nachreichen, ob wir das nun wissen wollen oder auch nicht.
Ich blättere gerade durch die Online Magazine und stelle fest, daß überall das Gleiche steht und ich das hier nicht nochmal abmalen werde.
Ausnahmetalent, 15 Millionen verkaufter Alben mit Back in Black,  Grammy Überhäufungen, unglückliche Beziehung zu Blake Fielder-Civil und jede Menge Stories über ihren Drogen und Alkoholkonsum….

Amy Winehouse wird durch ihren frühen Tod nun auch Mitglied im Club27, einer Gruppe von Musikern, die ihren 28 Geburtstag nie erlebt haben. Und ja, hier finden wir eine weitere Frau, die sehr viele Parallelen mit Amy Winehouse hat: Janis Joplin, auch sie starb mit 27 und auch ihr wurden Alkohol und Drogen zum Verhängnis. Brian Jones, Jimmy Hendrix und Jim Morrison sind ebenso unfreiwillige Mitglieder des Clubs wie mein geliebter Kurt Cobain, der 1994 sich selbst unter Heroineinfluß das Leben nahm. Und nun ist der Club um eine Person reicher und die Musikwelt um ein geniales Ausnahmetalent ärmer. Jedoch hat sich Amy Winehouse durch ihren frühen Tod auch einen Ewigkeitsanspruch in der Hall of Fame erkämpft. Ob ihr das wichtig war, weiß niemand, ob Ihr Leben auch ohne Ruhm und Druck der Öffentlichkeit so früh geendet wäre, steht in den Sternen.

Amy Winehouse hat die Musik erneuert, hat ihr eine Stilrichtung hinzugefügt und die Lieder mit ihrer lasziven, tiefen Stimme und ihrem jazzigem Stil zu unverkennbaren Nummern gemacht. Ja, sie hatte definitiv schwere Suchtprobleme und den Hang zur Selbstzerstörung. Vermutlich wird auch massiver Drogenkonsum zu ihrem Tode geführt haben. Ändert dieses Detail etwas? Macht es den Tod leichter nachvollziehbar, etwa: Klar, das mußte ja früher oder später passieren. Bei dem Lebensstil kein Wunder. Warum wundern wir uns eigentlich, wenn ein Rennfahrer mal wieder ums Leben kommt? Oder ein Skifahrer  schwer stürzt.

„Why is everybody making a fuss about this video? People made fun of her alcohol and drug abuse years ago. I think it’s sad that’s gone now, but in reality she did it to herself and maybe she’s at peace now. Who knows. Either way, no one can say this video is in bad taste because it was made 4 years ago and no one would care if she hadn’t passed away this morning. Chill out everyone!“

Schreibt ein Youtuber zu einem Video, in dem Winehouse in deutlich fertigem Zustand in die Kamera lallt, und irgendwie muß ich ihm rechtgeben. Nur weil wir es nicht sehen wollen, nicht mitverantwortlich sein wollen, wie sich ein Mensch selbst zerstört, der allen bekannt und vielen ein Vorbild ist, tut er es trotzdem. Ob Amy Winehouse je geholfen werden hätte können (obs die Zeitform gibt wage ich in Zweifel zu stellen) ist mehr als fraglich, Entziehungskuren, die Sie abgebrochen hat lassen das vermuten.

 

They tried to make me go to rehab / I said ’no, no, no

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=RN9iR4vJyWI&feature=fvst[/youtube]

Ein Gedanke zu “Amy Winehouse ist tot

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert