23. November 2024

Öl, Gas, Strom – Ende des Schlaraffenlandes durch die Knappheit der Ressourcen

ChevronDie lieben und Energiekonzerne kommen nicht und nicht aus den Schlagzeilen. Immer wieder mal zerreißt es eine Pipeline, fliegt eine Ölbohrinsel in die Luft oder geht eine Probebohrung in die Hose, sowie aktuell bei Chevron in Rio de Janeirowie ( http://orf.at/stories/2094837/2094838/). Die Staatsanwaltschaft will Chevron auf 11 Mrd. Dollar verklagen und verlangt die Suspendierung aller Aktivitäten der Firma in Brasilien. Ein wenig darunter ist zu lesen, daß bereits eine Strafe von 20 Mio. $ verhängt wurde… bitte was? 20 Mio.? Dass ist nicht mal Portokassa für ein so großes Unternehmen, das findet sich im Hosensack unerwarteter Weise wieder. Selbst die 11 Mrd. sind nicht der Untergang, jedoch wie bemißt man ein Schaden in dem Ausmaß? Wer kann bestimmen, was es kosten würde, die Schäden zu beheben, wobei bei den richtig großen Katastrophen ohnehin ireversible Beschädigungen am Ökosystem bleiben.
Am 20. April 2010 explodierte die Ölbohrinsel Deepwater Horizon, 780 Millionen Liter Rohöl flossen in den, BP zahlte nach eigenen Angaben 240 Millionen Dollar an Geschädigte an der US-Südküste aus. Hinzu kommen Ausgaben für die technische Bekämpfung der Ölpest, die BP auf etwa 9,5 Milliarden Dollar beziffert. Ist das genug? Wer vergibt das Recht, Rohstoffe abzubauen und wer kontrolliert die beauftragten Firmen, daß alle Sicherheitsstandards eingehalten und mit größtmöglicher Vorsicht gearbeitet wird?
Wieso sind der Abbau solcher Ressourcen nicht Sache und Ertragsquelle eine Landes, sondern einer Privatfirma, deren Interesse in reiner Gewinnmaximierung liegt und nicht bei nachhaltiger Pflege und Erhalt eines ökologischen Gleichgewichts?

Angehörige der indigenen Guarani in Brasilien haben den Mineralölkonzern Shell aufgefordert, die Verwendung ihres angestammten Landes für die Herstellung von Ethanol sofort einzustellen. „Shell muss unser Land verlassen“… schreibt der ORF ebenso heute. Die Regierung habe versagt, es komme zum Einsatz von umstrittenen Chemikalien, die Mensche werden krank, Tier sterben….
Und was bitteschön muss noch alles passieren, damit wir endlich einlenken und das unkontrollierte Treiben der Energiekonzerne unterbinden?
Fracking ist der nächste Irrsinn, der hinter unserem Rücken durchgeführt wird, gestützt und geschützt von korrupter Politik und ohne Rücksicht auf die ökologischen Nebenwirkungen. Hier zählen nichtmal Menschen etwas, zuviel wurde investiert und jetzt muss der Job  auch gewinnbringend zu Ende gebracht werden. Fracking ist eine Methode, in Schiefergestein eingelagerte Gase aus großer Tiefe durch Sprengung und darauffolgender Ausspülung durch Wasser und Chemie freizusetzen und abzuleiten. Die Schreie gegen Fracking werden immer lauter, da die Nebenwirkungen nicht zu übersehen sind. Das Wasser aus den Brunnen und Leitungen ist brennbar. Menschen klagen über massive,  körperliche Beschwerden und chronische Erkrankungen. Die Regierung vor allem in den US, wo das System entwickelt und massiv angewendet wird, reagiert darauf gar nicht.

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Das französische Parlament stimmte am 30. Juni gegen die kontrovers diskutierte Technik zur Gewinnung von Erdgas, nach massivem Protest der Bevölkerung lenkt endlich mal eine Regierung ein. In Deutschland wird bereits gefrackt und wie sieht  es in Österreich aus? Nach Angaben der Wiener Zeitung führt das österreichische Gasunternehmen OMV bereits Probebohrungen nach Shale Gas (Schiefergas) bei Marchfeld im Wiener Becken durch. Aber die OMV will den Europäischen Weg gehen und nur ökologisches Schiefergas fördern! Großartig und wers glaubt wird seelig!

Wie so oft geht unsere Gesellschaft den Weg, der am einfachsten scheint und den meisten Profit bringt. Wir denken nicht mal im Ansatz daran, uns einzuschränken, unseren Konsum und Bedarf an Energie zu überdenken und neue Wege aus der Energiekrise zu finden. Solange diese uns in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, machen wir so weiter und verschwenden unsere Ressourcen. Dafür müssen wir achten, dass sie nicht zu knapp werden und dafür nutzen wir Quellen, die nicht mehr sicher und vertretbar sind, alles im Sinne des Wachstums und der Konjunktur. Wir werden umdenke müssen und ich hoffe, dass  in allen europäischen Ländern der Widerstand groß genug sein wird, um die Politik zum Einlenken zu zwingen.

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