Ihr findet den Artikel von Noelana hier auf Dumpstern.de, einer Page, die sich über das Thema Wegwerfgesellschaft und Lebensmittelverschwendung widmet. in Ihrem ersten Satz faßt sie nett die Bewegungen der 70ér Jahre zusammen: „In den 70er Jahren war alles klar. Da gab es die Normalen und die Ökos. Die Ökos trugen weite Kleidung in Naturfarben, räckelten sich nackt im Gras um die Natur zu spüren und veranstalteten komische Zeremonien um ihren Körper vor dem Schmutz der Welt zu reinigen.“ Die anderen waren normal. Im weiteren Verlauf folgert sie, dass heute viel mehr Menschen sich bewußter ernähren und zunehmend auf Bio Produkte zurückgreifen. „Heutzutage ist es also In “Öko” zu sein. Dabei ist es vordringlich egal ob die Produkte nun wirklich Bio sind, oder aufgrund von langen Flug- und Lagerungszeiten alles andere als das Vorgegebene.“
Nun stimmt nicht. Genau genommen hat Öko nicht soviel gemeinsam mit BIO wie wir oft denken und in einen Topf darf man diese zwei Begriffe schon gar nicht schmeissen. Ich kann eine BIO Banana aus Equador essen, die nun so überhaupt nicht öko ist und ich kann mir Erdäpfel aus der Region besorgen, die nix mit Bio am Hut haben. Natürlich gibt es viele Gemeinsamkeiten von BIO und Öko und die Sensibilisierung der Konsumenten ist bei vielen Ökos oder Bios auch für die jeweilig andere Sparte gegeben.
Die 70er Jahre waren wohl am stärksten von neuen spirituellen Erfahrungen geprägt. Freiheit, Verbundenheit und Natürlichkeit, haben also nicht zwangsläufig was mit Bio oder Öko zu tun, außer, daß sie sich gegen das Regime gestellt haben und dieses wiederum hat die Weichen auf Umweltzerstörung und Ausbeutungsgesellschaft gestellt. Mit dieser Antistellung waren sie gleichzeitig Bio und Öko und auch gegen die Wegwerfgesellschaft ohne dies zu beabsichtigen. Vielleicht ist das auch der Weg, auf den wir uns besinnen müssen. Kritisch sein, hinterfragen und nicht alles schlucken, was uns die Wirtschaft und die Medien uns diktieren.
Jedenfalls schließt die Verfasserin des Artikels, Noelana, mit einer durchaus sinnvollen und unterstützungswürdigen Aussage:
„Wichtig ist nicht, dass nur BIO oder regional gekauft wird, sondern, dass das Verständnis für Lebensmittel wieder steigt. Wichtig ist, dass man sich Gedanken über die Nahrung und den Wert der Lebensmittel macht und das kann man auch mit kleinem Geldbeutel.“Und ich denke, genau hier happerts gewaltig. Ja, ich bin stets ein wenig (hrhrhr) missanthrop, aber viele Menschen scheinen zu dämlich dafür zu sein, eine sinnvolle, ausgewogene und nachhaltige Ernährung zu haben. Klar, wer im Winter frisches Obst und Früchte einkauft, muss sich doch auch Gedanken machen, wo dieses herkommt, oder? Himbeeren im Jänner, Heidelbeeren ebenso. Fein in Plastikschälchen verpackt, damit nix kaputgeht… aber soooo gesund sind sie. Wenn in einem Müsli (das sich auch noch Fitness nennt von Nestle ist) fast 50% Zucker ist, dann hats nix mit Fitness zu tun und wenn wir alle mal kapieren würden, dass Fleisch nicht 80% unserer Nahrungsaufnahme sein darf und kann, dann hätten wir viele Probleme auf dieser Welt weniger. Sich zu fragen, wo was herkommt, wie es wächst und wie es in den Markt kommt, sollte für uns alles „normal“ sein, ist es leider nicht. Dass wir nur gleichaussehende Produkte essen und bei manchem Gemüse 50% nicht verwendet wird, hat viel mit unserer Entfernung vom Enstehungsprozeß zu tun, und wenn wir Tiere selbst erlegen und ausnehmen müßten, gäbe es viel mehr Vegetarier.
Und wenn wir alle ein bißchen mehr nachdenken würden und uns bewußter wären, dass wir nicht alleine sind auf dieser Welt sind, wäre selbige um einiges besser.
PS: Den Hippiebus hab ich schon oder noch 🙂